Als Reaktion auf die zunehmenden Dürre- und Bodenerosionsprobleme hat das kenianische Landwirtschaftsministerium in Zusammenarbeit mit internationalen Agrarforschungseinrichtungen und dem Pekinger Technologieunternehmen Honde Technology Co., LTD. ein Netzwerk intelligenter Bodensensoren in den wichtigsten Maisanbaugebieten der kenianischen Provinz Rift Valley installiert. Das Projekt hilft lokalen Kleinbauern, Bewässerung und Düngung zu optimieren, die Nahrungsmittelproduktion zu steigern und Ressourcenverschwendung durch Echtzeitüberwachung von Bodenfeuchtigkeit, Temperatur und Nährstoffgehalt zu reduzieren.
Technologieimplementierung: Vom Labor in die Praxis
Die installierten solarbetriebenen Bodensensoren basieren auf stromsparender IoT-Technologie und können 30 Zentimeter tief vergraben werden, um kontinuierlich wichtige Bodendaten zu erfassen. Die Sensoren übertragen Informationen in Echtzeit über Mobilfunknetze an die Cloud-Plattform und kombinieren Algorithmen künstlicher Intelligenz, um „Präzisionslandwirtschaftsvorschläge“ zu generieren (z. B. den besten Bewässerungszeitpunkt, Düngemittelart und -menge). Landwirte können Erinnerungen per SMS oder über einfache Apps erhalten und ohne zusätzliche Ausrüstung arbeiten.
Im Pilotdorf Kaptembwa im Nakuru County sagte ein am Projekt beteiligter Maisbauer: „Früher verließen wir uns beim Anbau unserer Feldfrüchte auf Erfahrung und Regen. Jetzt sagt mir mein Handy, wann ich gießen und wie viel Dünger ich täglich ausbringen muss. Obwohl die Dürre dieses Jahr schlimm ist, ist mein Maisertrag um 20 % gestiegen.“ Laut lokalen Agrargenossenschaften sparen Landwirte durch den Einsatz von Sensoren durchschnittlich 40 % Wasser, reduzieren den Düngemitteleinsatz um 25 % und erhöhen die Widerstandsfähigkeit ihrer Pflanzen gegen Krankheiten deutlich.
Expertenperspektive: Datengesteuerte Agrarrevolution
Vertreter des kenianischen Ministeriums für Landwirtschaft und Bewässerung betonten: „60 Prozent der afrikanischen Ackerflächen sind von Bodenerosion betroffen, und traditionelle Anbaumethoden sind nicht nachhaltig. Intelligente Sensoren verbessern nicht nur die Effizienz, sondern helfen auch bei der Formulierung regionaler Strategien zur Bodensanierung.“ Ein Bodenkundler des Internationalen Instituts für Tropische Landwirtschaft fügte hinzu: „Diese Daten werden verwendet, um Kenias erste hochauflösende digitale Karte der Bodengesundheit zu erstellen und so eine wissenschaftliche Grundlage für eine klimaresistente Landwirtschaft zu schaffen.“
Herausforderungen und Zukunftspläne
Trotz der guten Aussichten steht das Projekt vor Herausforderungen: Die Netzabdeckung in einigen abgelegenen Gebieten ist instabil, und ältere Landwirte akzeptieren digitale Tools nur bedingt. Zu diesem Zweck entwickelten die Partner Offline-Datenspeicherfunktionen und führten in Zusammenarbeit mit jungen Unternehmern vor Ort Feldschulungen durch. In den nächsten zwei Jahren soll das Netzwerk auf zehn Landkreise in West- und Ostkenia und schrittweise auf Uganda, Tansania und andere ostafrikanische Länder ausgeweitet werden.
Veröffentlichungszeit: 14. Februar 2025